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Was ist ein Investmentfachwirt?
Die Entwicklung in der Investmentbranche eröffnet Ihnen einzigartige Berufsaussichten. Der Investmentfachwirt arbeitet im Kreditgewerbe, z.B. bei Banken, Sparkassen oder privaten Kreditinstituten. Je nach Einsatzgebiet berät der Fachwirt Kunden bei der Auswahl von Fonds zur Vermögensbildung. Er nutzt dabei sein fundiertes Wissen über Aktien-, Renten- und Immobilienfonds sowie seine Kenntnisse im Wertpapier- und Handelsgesetz.
Ein Investmentfachwirt übernimmt darüber hinaus folgende Aufgaben:
- Fondsbuchhaltung
- Besteuerung, Eröffnung und Schließung von Fonds
- Prüfung und Kontrolle der Einhaltung rechtlicher Bestimmungen
- Analysen von Fondsrisiken und -performance
- Bewertung und Analyse von Wertpapieren
- Erschließung von Vertriebskanälen sowie deren Betreuung und Pflege
Voraussetzungen für die Weiterbildung
Die Weiterbildung zum Investmentfachwirt schließt mit einer Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) ab. Um zu dieser Prüfung zugelassen zu werden, ist eine abgeschlossene Berufsausbildung zum Bankkaufmann oder Investmentfondskaufmann notwendig, an welche sich mindestens 2 Jahre Berufspraxis anschließen.
Alternativ wird auch eine Ausbildung in bestimmten, anderen kaufmännischen oder verwaltenden Beruf anerkannt. In diesem Falle muss jedoch eine mindestens 3-jährige Berufspraxis nachgewiesen werden. Sie können auch zur IHK Prüfung zugelassen werden, wenn Sie keine Ausbildung absolviert haben aber eine mindestens 6-jährige Berufspraxis vorweisen können.
Dauer und Kosten der Weiterbildung
Die Weiterbildung zum Investmentfachwirt dauert in der Regel 2 Jahre, die in 4 Semester eingeteilt sind.
Üblicherweise wird die Weiterbildung zum Investmentfachwirt berufsbegleitend absolviert. Je nach Anbieter finden die Seminare an Wochenenden oder abends statt. Abhängig vom Konzept der Weiterbildung kann das Selbststudium mehr oder weniger Zeit beanspruchen. Präsenzseminare dienen dann der Ergänzung und Festigung des Lernstoffes. Entsprechende Angebote finden sich beispielsweise bei den Bildungszentren der Industrie- und Handelskammern, schulischen Bildungseinrichtungen, privaten Business Schools und bei Fernstudienanbietern.
Die Semestergebühren betragen bei einer privaten Business School bis zu 1.200 € pro Semester. Außerdem fallen Kosten für Prüfungsgebühren, Arbeitsmaterialien und Fachliteratur an.
Die Ausbildungsgebühren können im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten steuerlich geltend gemacht werden. Zu existieren verschiedene staatliche Fördermöglichkeiten. eine dieser Möglichkeiten ist die individuelle Ausbildungsförderung nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz. In begrenztem Umfang können auch monatliche Beiträge zum Lebensunterhalt gefördert werden.
Inhalte der Weiterbildung zum Investmentfachwirt
Die Weiterbildung zum Investmentfachwirt gliedert sich in 4 handlungsübergreifende Qualifikationen:
- KAG-Geschäft (Kapitalanlagegesellschaft)
- Betriebswirtschaft
- Volkswirtschaft
- rechtliche Aspekte des Investmentgeschäfts
Danach spezialisiert sich der zukünftige Fachwirt für Investment in den handlungsspezifischen Qualifikationen wahlweise im
- Portfoliomanagement
- Marketing und Vertrieb
- Fondscontrolling und Risikomanagement
Die abschließende Prüfung zum Investmentfachwirt wird vor der Industrie- und Handelskammer abgelegt und ist in einen schriftlichen sowie einen mündlichen Teil gegliedert. In der schriftlichen Prüfung werden sowohl die Leistungen in allen 4 handlungsfeldübergreifenden als auch der gewählten handlungsspezifischen Qualifikation geprüft.
Gehalt eines Investmentfachwirts
Investmentfachwirten stehen nach erfolgreicher Ausbildung viele Türen offen. So können sie beispielsweise bei Banken im Kreditgewerbe und im Wertpapierhandel tätig werden. Ebenso denkbar ist eine Anstellung im Versicherungsgewerbe.
Die Verdienstmöglichkeiten sind so variabel wie die Einsatzmöglichkeiten. Investmentfachwirte haben nach der Weiterbildung im Durchschnitt folgendes Bruttomonatsgehalt:
Männer | Frauen | Durchschnitt | |
---|---|---|---|
Gehalt* | 2.300 € | 2.400 € | 2.350 € |
*) Hinweis: Alle Angaben sind in brutto / monatlich angegeben und auf Grundlage der bisherigen Datensätze erhoben.
So verdient ein Anfänger als Sachbearbeiter für Kapitalveränderungen bei einer Bank ein Einstiegsgehalt von ca. 35.000 € brutto jährlich. Ein Investmentfachwirt mit Berufserfahrung, der im Bereich der Wertpapieranalyse tätig ist, kann ein Gehalt von bis zu 70.000 € brutto jährlich verdienen.
Natürlich besteht auch für Investmentfachwirte die Möglichkeit der Selbstständigkeit. Sie sind dann oft als Fondsberater tätig. Das Einkommen ist hier abhängig von den erzielten Gewinnen.
Lebenslanges Lernen
Mit der Ausbildung zum Investmentfachwirt sollte die Ausbildung eines guten Investmentfachwirtes natürlich nicht abgeschlossen sein. Um in ihrem neuen Beruf erfolgreich sein zu können, müssen sie ihr Fachwissen stetig aktualisieren.
Anbieter von alternativen Weiterbildungen
Als Alternative zum Investmentfachwirt bietet sich eine Weiterbildung zum Fachberater für Finanzdienstleistungen oder zum Börsenprofi an. Bei den folgenden Anbietern können Sie eine passende Weiterbildung absolvieren.