Verkehrsfachwirt

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Was ist ein Verkehrsfachwirt?

Der Verkehrsfachwirt gilt in der Speditions- und Transportbranche als Generalist. Sein Tätigkeitsfeld beinhaltet verschiedene kaufmännisch-organisatorische Tätigkeiten, aber auch verantwortungsvolle Führungsaufgaben. Durch die höhere Qualifikation steigt nach der Weiterbildung zum Verkehrsfachwirt auch das Gehalt der Absolventen.

Anbieter des Verkehrsfachwirts

Bei folgenden Instituten können Sie eine Weiterbildung zum Verkehrsfachwirt absolvieren.

Branchen und Arbeitsorte

Als Verkehrsfachwirt arbeitet man vorrangig in der Transport- und Verkehrsbranche. Mögliche Einsatzorte sind zum Beispiel Speditionen, öffentliche Verkehrsbetriebe, Schifffahrtsunternehmen, Busreiseunternehmen und Betriebe des Luftverkehrs.

Bei Reiseveranstaltern wie etwa in Reisebüros sind Verkehrsfachwirte ebenfalls sehr gefragt. Sogar im Post-, Kurier- und Expressdienst und auch in der Vermietungs- und Verleihbranche, bieten sich dem Verkehrsfachwirt zahlreiche Arbeitsbereiche.

Nachfolgend die möglichen Branchen des Verkehrsfachwirts:

• Straßenverkehr und Schienenverkehr
  • Personen- oder Güterbeförderung im Eisenbahnfernverkehr
  • Personen- oder Güterbeförderung im Landverkehr (Verkehrsunternehmen im öffentlichen Nahverkehr)
• Schifffahrt
  • Personen- oder Güterbeförderung in der Binnenschifffahrt
  • Personen- oder Güterbeförderung in der See- und Küstenschifffahrt
  • Durchführung sonstiger Dienstleistungen in der Schifffahrt (Seehafenbetriebe)
• Luftfahrt
  • Personen- oder Güterbeförderung in der Luftfahrt (Fluggesellschaften)
  • Raumtransport in der Raumfahrt
  • Durchführung sonstiger Dienstleistungen in der Luftfahrt (Flughäfen)
• Spedition und Logistik
  • Frachtumschlag
  • Schiffsmaklerbüros und Schiffsmakleragenturen
  • Durchführung sonstiger Dienstleistungen für den Verkehr (Verkehrsvermittlung)
• Postdienst und Kurierdienst
  • Postdienstleistungen von Universaldienstleistern (örtliche Kurierdienste, die nicht nur Brief- und Paketsendungen transportieren)
  • Sonstige Post- und Kurier sowie Expressdienste
• Tourismus
  • Reisebüros
  • Reiseveranstalter
• Vermietung und Verleih
  • Vermietung und Verleih von Personenkraftwagen und Kraftwagen

Aufgaben und Tätigkeiten

Der Berufsalltag der Verkehrsfachwirte ist sehr vielseitig gestaltet. Neben der Büroarbeit kümmern sich die Verkehrsfachwirte auch um den Außendienst und die Beratung von Kunden. Dabei übernehmen sie oft verantwortungsvolle Leitungsfunktionen und legen Unternehmensziele sowie Entwicklungsstrategien fest. Dazu gehört unter anderem das eigenverantwortliche Planen von Marketingstrategien unter Berücksichtigung der Unternehmensziele.

Die Aufgaben und Tätigkeiten des Verkehrsfachwirtes im Überblick:

• Kaufmännische Steuerung
  • Kosten- und Leistungsrechnung
  • Kostenanalyse
  • Abrechnungen durchführen
  • Tarife planen und berechnen
• Verkehrsdienstleistungen
  • Frachtdokumente erstellen und ausfüllen
  • Frachtkapazitäten planen
  • Flug- beziehungsweise Fahrtverbindungen vorbereiten
  • Transportgüter überprüfen
  • Angebote erstellen
• Betriebs- und personalwirtschaftliche Steuerung des Unternehmens
  • Mitarbeitersteuerung
  • Mitarbeitermotivation und -beratung
  • Aufgaben planen, steuern und kontrollieren
• Mit Partnerunternehmen und Kunden kooperieren und kommunizieren
  • Pflege und Ausbau von Kundenkontakten
  • Kundenanfragen bearbeiten
  • Angebote ausarbeiten
  • Reklamationen bearbeiten
  • Kunden akquirieren

Verkehrsfachwirte arbeiten in der Regel eigenverantwortlich und übernehmen einen hohen Verantwortungsbereich im mittleren Management. Sie sind kompetente und qualifizierte Ansprechpartner für Kunden und führen selbstständig Beratungsgespräche durch. Ein gutes Verhandlungsgeschick zeichnet den angehenden Verkehrsfachwirt ebenfalls aus.

Die Bereiche Personalführung und -planung stellen weitere Einsatzorte für Verkehrsfachwirte dar. Dabei verteilen sie nicht nur die Aufgaben an die Mitarbeiter, sondern koordinieren auch die Zusammenarbeit und motivieren das Team.

Nicht nur die Aufgaben und Tätigkeiten der Verkehrswirte sind sehr vielfältig, auch ihre Arbeitszeiten sind flexibel. Während sich der Berufsalltag im Innendienst nach den üblichen Bürozeiten richtet, können Kundentermine im Außendienst auch auf den Abend fallen oder am Wochenende stattfinden. So kommt es durchaus vor, dass man sich mit einem Kunden vor Ort trifft oder ein Meeting in einem Restaurant vereinbart. Dies macht umgekehrt die Arbeit im Außendienst jedoch auch abwechslungsreich.

Anerkennung und Ansehen

Die Gründe für einen Lehrgang zum Verkehrsfachwirt sind sehr unterschiedlich. Ein Großteil der Absolventen entscheidet sich für diesen Schritt, um einen beruflichen Aufstieg sichern zu können. Dies ergab auch die 7. Umfrage der IHK unter Absolventen der IHK-Weiterbildungsprüfungen:

Für die Weiterbildung entscheiden sich die Absolventen, weil sie:

• aufsteigen oder einen größeren Verantwortungsbereich erreichen wollen – 72 %,
• sich finanziell verbessern wollen – 49 %,
• ihre Beschäftigung sichern wollen – 28 %,
• ihre Kenntnisse erweitern oder vertiefen wollen – 25%,
• arbeitsuchend sind – 5%.

Knapp zwei Drittel der Absolventen erkennen nach der Prüfung positive Auswirkungen für ihre berufliche Entwicklung: (Quelle: ihk24.de)

• 73 % stiegen auf oder bekamen einen größeren Verantwortungsbereich,
• 66 % verbesserten sich finanziell,
• 28 % erhöhten die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes,
• 17 % bewältigen ihre Aufgaben besser als vor der Weiterbildung,
• gut 6 % fanden nach der Weiterbildung einen neuen Arbeitsplatz.

Der Abschluss zum Verkehrsfachwirt ist bundesweit anerkannt und entspricht den Vorgaben des Berufsbildungsgesetzes. Durch die vermittelten Inhalte qualifizieren sich die Absolventen für verschiedene kaufmännisch-leitende Tätigkeiten und können einen eigenen Verantwortungsbereich übernehmen. Anhand dieser Zusatzqualifikationen eröffnen sich den Verkehrsfachwirten verschiedene Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb der Verkehrs- und Transportwirtschaft.

Die Unternehmen dieser Branche schätzen allerdings nicht nur die fachlichen Kenntnisse der Verkehrsfachwirte, sondern auch ihr Engagement und Interesse, sich weiterzubilden. Vor allem wenn die Aufstiegsfortbildung zum Verkehrsfachwirt berufsbegleitend absolviert wurde, spricht dies für die Motivation des Bewerbers. Wie hoch angesehen der Lehrgang zum Verkehrsfachwirt bei den Unternehmern ist, weiß Patricia Schneider zu berichten. Die gelernte Groß- und Außenhandelskauffrau wurde sogar gezielt von ihrem Vorgesetzten für die Weiterbildung vorgeschlagen.

Auch auf internationaler Ebene können die Verkehrsfachwirte tätig werden. Unter Umständen müssen sie hierfür allerdings noch verschiedene Zusatzqualifikationen erwerben. Dazu zählen neben den Sprachkenntnissen auch spezifische Anforderungen der Verkehrs- und Transportwirtschaft, die auf das jeweilige Land zugeschnitten sind.

Berufsaussichten, Perspektiven und Aufstiegsmöglichkeiten

In der Logistikbranche sind immense Wachstumsraten zu verzeichnen und die Berufs- und Gehaltsaussichten sind sehr erfolgversprechend. "Verkehrsfachwirte sind in Spedition, Logistik und Schifffahrt gesuchte Mitarbeiter. Viele Niederlassungsleiter und Inhaber von Speditionsfirmen verfügen über diese Qualifikation", sagt Stefan Sass und fügt hinzu: "Der Verkehrsfachwirt ist ein Sprungbrett für die Karriere". (Quelle: Abendblatt.de)

Durch den Lehrgang zum Verkehrsfachwirt ergeben sich für den Absolventen viele Möglichkeiten für einen beruflichen Aufstieg im Transport- und Verkehrsgewerbe. Die ständige Aneignung von Fachwissen ist eine Grundvoraussetzung für einen beruflichen Aufstieg und ein höheres Gehalt. Auch eine Spezialisierung auf einen bestimmten Bereich kann dafür sorgen, dass man beruflich weiter kommt oder sich durch eine Selbstständigkeit in dieser Branche etablieren kann.

Es sind nicht nur die Transport- und Logistiksysteme, die sich ständig weiterentwickeln. Auch Veränderungen im Bereich des Verkehrswesens stellen eine Herausforderung dar, denen der Verkehrsfachwirt stets gewachsen sein muss. Dabei geht es aber nicht nur um fachliche Kompetenzen, sondern auch darum, dass man seine Führungskompetenz weiterentwickelt und auch seine ökonomischen Kenntnisse ausbaut. Nach der erfolgreich abgeschlossenen Prüfung zum Verkehrsfachwirt bietet es sich an, im Bereich Betriebswirtschaft einen Bachelorabschluss zu erwerben und den Schwerpunkt auf den Bereich Verkehr und Logistik zu setzen.

Dadurch, dass der Verkehrsfachwirt in solch weitreichenden Arbeitsumgebungen eingesetzt werden kann, stehen die Chancen auf dem Arbeitsmarkt überaus gut. Aufgrund der weitreichenden Kompetenzen, die der Verkehrsfachwirt durch seine Aufstiegsfortbildungen mit sich bringt, ist ein entsprechendes Gehalt wie es etwa ein Niederlassungsleiter oder der Inhaber einer Speditionsfirma verdient, in jedem Fall sicher.