Was ist ein Wirtschaftsfachwirt?
Wirtschaftsfachwirte sind auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt, da sie branchenübergreifend tätig werden können. Eine optimale Qualifikation und viele Zukunftschancen zeichnen diese Weiterbildung aus, denn der Wirtschaftsfachwirt ist ein echter Allrounder. Ganz gleich ob Organisation, Führung, Marketing, Controlling oder Absatzwirtschaft – der Wirtschaftsfachwirt ist den Anforderungen sämtlicher Bereiche gewachsen.
Das SGD - Studiengemeinschaft Darmstadt empfiehlt
Nach Ihrer kaufmännischen Ausbildung möchten Sie sich beruflich weiterentwickeln? Sie streben eine Position auf Führungsebene an? In diesem Fall empfiehlt Ihnen die sgd - Studiengemeinschaft Darmstadt ihren Fernlehrgang Geprüfte/r Wirtschaftsfachwirt/in (IHK), mit welchem Sie auf die Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer hinarbeiten.
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Dazu erwerben Sie vielfältiges Know-how. So eignen Sie sich zunächst Kenntnisse in Volks- und Betriebswirtschaftslehre sowie Recht und Steuern an. Darüber hinaus erlangen Sie Wissen in den Bereichen Unternehmensführung, Controlling sowie Einkauf. Außerdem lernen Sie, Marketingmaßnahmen zu planen und welche Kanäle Ihnen dafür zur Verfügung stehen.
Eine praktische Ergänzung zu den Studienbriefen bietet Ihnen der sgd-OnlineCampus. Dieser hält nicht nur zusätzliche Infos sowie Übungen für Sie bereit, sondern Sie haben hierüber auch die Möglichkeit, mit Kommilitonen und Tutoren zu kommunizieren.
Branchen und Arbeitsorte
Der Wirtschaftsfachwirt verfügt über alle geforderten betriebswirtschaftlichen und kaufmännischen Kenntnisse, die gerade in mittelständischen Unternehmen gefordert sind. Die Kompetenz wirtschaftliche Zusammenhänge klar erfassen zu können, wird besonders wertgeschätzt. Selbstständigkeit und eigenverantwortliches Arbeiten sind enorm wichtig, denn vor allem kleinere Unternehmen stellen nicht für jeden gesonderten Unternehmensbereich einen Spezialisten ein.Durch die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten und Aufgabengebiete des Wirtschaftsfachwirts ist das Tätigkeitsumfeld breit gefächert und beschränkt sich nicht auf eine spezielle Branche. Die Kenntnisse und Fähigkeiten des Wirtschaftsfachwirts werden in Industrie- und Handwerksunternehmen ebenso benötigt, ebenso wie in Handelsunternehmen. Auch in der Dienstleistungsbranche wird der Wirtschaftsfachwirt eingesetzt.
Im Folgenden findet sich eine kurze Übersicht über die Branchen, in denen ein Wirtschaftsfachwirt tätig sein kann:
- Bauwesen und Architektur
- Hotellerie
- Gastronomie
- IT-Unternehmen
- Chemische Industrie
- Pharmaunternehmen
- Elektrounternehmen
- Automobilbranche
- Finanzdienstleistung
- Handelsunternehmen
- Möbelbau
- Holzwirtschaft
- Maschinenbauunternehmen
- Lebensmittelindustrie
- Textil-, Bekleidungs- und Lederunternehmen
- Logistikunternehmen
Der Wirtschaftsfachwirt übernimmt je nach Branche verschiedene Aufgaben und Verantwortungsbereiche. So führt er zum Beispiel eigenverantwortlich Rentabilitätsrechnungen durch oder erstellt Organisationspläne.
Konzepte entwickeln, Lösungswege erarbeiten – das funktioniert am besten mit fachkundigen Kollegen. Aus diesem Grund sollten Wirtschaftsfachwirte ein hohes Maß an Team- und Kompromissfähigkeit vorweisen können. Sie treten darüber hinaus auch mit Kunden, Geschäftspartnern und Lieferanten in Kontakt und führen selbstständig Verhandlungen. Dabei müssen sie zum einen auf die Erwartungen des Gegenübers eingehen, aber auch die Interessen des Unternehmens verfolgen (wie etwa Aushandlung günstiger Lieferkonditionen, Neukundengewinnung).
Der Arbeitsalltag von Wirtschaftsfachwirten ist sehr vielfältig. Daher sollten sie über ein ausgeprägtes Organisationstalent verfügen, um alle Anforderungen pünktlich und zufriedenstellend erfüllen zu können.
Anbieter des Wirtschaftsfachwirts
Bei folgenden Instituten können Sie eine Weiterbildung zum Wirtschaftsfachwirt absolvieren.
Aufgaben und Tätigkeiten
Während der Weiterbildung zum Wirtschaftsfachwirt erlangen die Teilnehmer alle notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse, um im späteren Berufsleben unternehmerische Prozesse eigenständig planen, betreuen und steuern zu können. Dazu gehören betriebswirtschaftliche und kaufmännische Aufgaben im Rechnungswesen, Controlling, Einkauf und Vertrieb sowie verschiedene Tätigkeiten im Marketing und Personalwesen.
Die Aufgaben des Wirtschaftsfachwirts im Überblick:
Rechnungswesen und Controlling
- Bilanzen erstellen
- Kostenkontrolle auf der Basis von Ist-Daten
- Kostenplanung
- Controlling-Instrumente anwenden
- Gewinn- und Verlust-Rechnungen durchführen
Vertrieb
- Verkaufspreise kalkulieren
- Reklamationen bearbeiten
- Warenversand überwachen und steuern
Marketing
- Neukundenakquise
- Werbemaßnahmen planen und durchführen
- Markt- und Konkurrenzanalyse
Einkauf
- Angebote von Lieferanten und Geschäftspartnern einholen
- Lieferanten auswählen und kontaktieren
- Warenannahme
- Qualitätsüberprüfung bei Warenlieferung durchführen
- Mangelhafte Ware reklamieren
- Kostenkontrolle
- Maßnahmen zur Reduzierung von Kosten entwickeln
Personalwesen
- Personaleinsatz planen
- Personalbedarf erkennen
- Neue Mitarbeiter einstellen
- Arbeitsverträge erstellen
- Arbeitszeugnisse ausstellen
- Personalakten führen
- Weiterbildungsmaßnahmen planen und organisieren
- Personalkostenabrechnung durchführen
Anerkennung und Ansehen
Die Weiterbildung zum Wirtschaftsfachwirt wird mit einer Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) abgeschlossen. Absolventen tragen fortan den Titel "Geprüfte Wirtschaftsfachwirt" (IHK). Die Weiterbildung zum geprüften Wirtschaftsfachwirt genießt bundesweites Ansehen und öffnet den Absolventen viele Türen auf ihrem beruflichen Werdegang. Unter Arbeitgebern ist der Wirtschaftsfachwirt auch als "kleiner Betriebswirt" bekannt.
Otto Brandenburg, seines Zeichens Geschäftsführer der Weiterbildungsgesellschaft IHK Bonn/Rhein-Sieg, bezeichnet den Wirtschaftsfachwirt überdies als "Generalist, der sich durch umfassende Kenntnisse im kaufmännischen Bereich auszeichnet". Zudem ist er der Meinung, dass Fachwirte als branchenorientierte Führungskräfte auf mittlerer Ebene wichtige Leistungsträger in den Unternehmen sind und fügt hinzu:
Zusätzlich sprechen nebenberufliche Weiterbildungen auch immer für ein hohes Maß an Engagement und berufliche Zielstrebigkeit. Dieser Einsatz wird von vielen Arbeitgebern überaus geschätzt und verschafft deutliche Pluspunkte gegenüber den Mitbewerbern. Aus diesem Grund sollte man die Dauer der Weiterbildung und den Abschluss in jedem Fall in den Bewerbungsunterlagen aufführen und auch alle Unterlagen des Abschlusses mit einreichen.
Die internationale Anerkennung des Wirtschaftsfachwirtes gestaltet sich allerdings etwas schwieriger. Momentan stehen vergleichbare Weiterbildungen im Ausland nicht zur Verfügung. Daher ist eine Zuordnung des Berufes beziehungsweise Titels nicht möglich. Vor allem wenn man die Berufsbezeichnung Fachwirt ins Englische übersetzen möchte, kann dies zu Missverständnissen und Problemen führen. Denn auch wenn man häufig "Bachelor" als englische Übersetzung für Fachwirt liest, ist dies nicht korrekt. Der Bachelor gehört zu den akademischen Abschlüssen, ist dem DQR-/EQR-Niveau 6 zugeordnet und ersetzt inzwischen an vielen Hochschulen oder Universitäten den Diplomingenieur. Bezeichnet sich ein Fachwirt dann als Bachelor, wird dieser Titel auf internationaler Ebene fälschlicherweise mit einem akademischen Titel gleichgesetzt.
Dennoch stehen den Absolventen mit der Weiterbildung zum Wirtschaftsfachwirt auch im Ausland viele Türen offen. Bei der Bewerbung sollten sie auf die deutsche Bezeichnung Wirtschaftsfachwirt zurückgreifen und gänzlich auf eine Übersetzung verzichten. Damit sich das Unternehmen ein Bild von den Kenntnissen und Fähigkeiten des Wirtschaftsfachwirts machen kann, sollte dieser alle vermittelten Inhalte der Weiterbildung ausführlich erläutern. Auf diese Weise kann sich der potenzielle Arbeitgeber von seiner Qualifikation überzeugen und den Umfang seiner Ausbildung einschätzen.
Berufsaussichten, Perspektiven und Aufstiegsmöglichkeiten
Für Personen, die bereits im betriebswirtschaftlichen oder kaufmännischen Bereich tätig sind, stellt die Weiterbildung zum Fachwirt eine optimale Aufstiegsmöglichkeit dar. Aufgrund der Fähigkeiten und Kenntnisse, die sie durch diese Weiterbildung erlangen, qualifizieren sie sich für das mittlere Management und können später eine Führungsposition einnehmen. Sie lernen eigenverantwortlich zu handeln, die jeweiligen Situationen abzuschätzen und die notwendigen Entscheidungen zu treffen. Dabei stehen die Interessen des Unternehmens stets im Vordergrund. Durch die höhere Qualifikation als Wirtschaftsfachwirt steigen auch die Verdienstaussichten, wobei das Gehalt vom jeweiligen Unternehmen und der Position abhängt. Laut dem Portal www.gehaltsvergleich.com steigen Wirtschaftsfachwirte mit einem durchschnittlichen Brutto-Verdienst von 2.200 bis 2.500 Euro in ihren Beruf ein.
Wie wertvoll eine Weiterbildung zum Wirtschaftsfachwirt sein kann, hat Tim Werner aus Kiel bewiesen. Musste er während seiner Schulzeit noch von der Realschule auf die Hauptschule wechseln, arbeitet er heute in der Finanzbuchhaltung einer weltweit operierenden Modekette. Von der Hauptschule zu einer verantwortungsvollen Position – das ist mit viel Fleiß und der Aufstiegsfortbildung zum Wirtschaftsfachwirt (IHK) durchaus möglich. Für den 25-jährigen hat sich die Weiterbildung auf jeden Fall gelohnt:
Tim Werner ist jedoch nicht das einzige Beispiel für Erfolg durch Weiterbildung. Auch die 42-jährige Claudia von Huth (ebenfalls aus Kiel) hat eine Weiterbildung zur Wirtschaftsfachwirtin absolviert. Die zweifache Mutter wollte es nach ihrem beruflichen Wiedereinstieg aufgrund eines Erziehungsurlaubs "noch einmal wissen" und herausfinden, wie viel sie in ihrem Alter noch lernen kann. Scheinbar jede Menge, denn Claudia von Huth hat die Weiterbildung mit einer glatten 2 bestanden und freut sich ein Vorbild für ihre beiden Kinder zu sein. Doch auch beruflich hat sie von der Weiterbildung zur Wirtschaftsfachwirtin profitiert:
Die Weiterbildung zum Wirtschaftsfachwirt ist jedoch nicht der letzte Schritt auf der Karriereleiter. Wer sich noch weiter qualifizieren möchte, kann bestimmte Inhalte der Weiterbildung durch Seminare oder Schulungen vertiefen. Darüber hinaus entscheiden sich viele Absolventen dieser Weiterbildung zu einem zusätzlichen Schritt nach oben und schließen noch ein Studium zum Betriebswirt ab. Zwar ist die Weiterbildung zum Wirtschaftsfachwirt keine zwingende Grundvoraussetzung für die Aufnahme eines Studiums, doch erweisen sich diese Vorkenntnisse in vielen Fällen als überaus vorteilhaft. Je nach Hochschule können manche Inhalte der Weiterbildung sogar angerechnet werden, wodurch sich die Studienzeit entsprechend verkürzt. Durch die Kombination aus Theorie und Praxis sind Bewerber, die diesen Weg beschritten haben, besonders gefragt. Derartige Mitarbeiter bringen nicht nur ein hohes Maß an Wissen mit, sondern verfügen auch über praktische Erfahrung, da sie bereits viele Aufgaben erfolgreich bewältigt haben.
Alternativ zu den oben genannten Möglichkeiten steht den Absolventen auch der Weg in die Selbstständigkeit offen. Auf diese Weise können sie Ihre Dienstleistung als Wirtschaftsfachwirt zum Beispiel anderen Unternehmen zur Verfügung stellen oder als Berater fungieren. Durch die praxisorientierten Inhalte der Weiterbildung zum Wirtschaftsfachwirt werden sie zudem hervorragend auf das selbstständige Arbeiten vorbereitet und können so optimal die eigene Existenzgründung planen, steuern und organisieren.