Was ist ein Versicherungsfachwirt
Eine Weiterbildung zum Versicherungsfachwirt bereitet optimal auf die mittlere Führungsebene in einer lukrativen Branche vor. Dort, wo Geld und Zahlen regieren, sind Experten mit betriebswirtschaftlicher Kompetenz und Weitsicht gefordert. Die Fachwirt Weiterbildung öffnet ihren Teilnehmern die Tür zu einem stetig wachsenden Markt mit guten Gehaltsaussichten.
Branchen und Arbeitsorte
Die Weiterbildung zum Versicherungsfachwirt eröffnet den Absolventen auch ohne Hochschulstudium einen optimalen Einstieg in die mittlere Führungsebene. Neben Positionen im Versicherungs- und Finanzsektor kann der Fachwirt zudem Stellen in anderen Wirtschaftszweigen bekleiden. Seine Eigenschaften sind gefragt: Er ist im Bilde über den Finanzmarkt, hat ein Gespür für Zahlen und Kosten und versteht wirtschaftliche Zusammenhänge.
Als Versicherungsfachwirt sind die Absolventen dieser Weiterbildung in den folgenden Branchen tätig:
- Versicherungsunternehmen
- Banken
- Kreditinstitute
- Börsen
- Leasingunternehmen
- Finanzierungsinstitute
- Finanzdienstleister
Der Fachwirt für Versicherungen und Finanzen kann aufgrund seiner Qualifikation flexibel eingesetzt werden und schafft sich dadurch selbst viele verschiedene Karrierewege. Das sorgt nicht nur dafür, dass sich Absolventen mit großen Erfolgsaussichten auf alle relevanten Stellen in den oben genannten Branchen bewerben können, sondern führt auch zu deutlich höheren Gehaltsperspektiven.
Aufgaben und Tätigkeiten
Nahezu jeder Mensch wünscht sich Sicherheit und Beständigkeit für sein Leben. Aus diesem Grund entscheidet sich ein Großteil der Verbraucher, ihr Leben durch eine Versicherung abzusichern. Dazu zählen zum Beispiel private Haftpflicht-, Hausrat- und Lebensversicherungen. Zusätzlich gibt es auch verschiedene Bereiche, in denen eine Versicherung Pflicht ist, wie zum Beispiel die Kfz-Versicherung. Umso wichtiger ist es, dass die Kunden eine kompetente und individuelle Beratung erhalten, um den passenden Versicherungsschutz für ihre Bedürfnisse zu finden.
Das Aufgabengebiet des Versicherungsfachwirts unterteilt sich hierbei in verschiedene Tätigkeiten, die im Innen- und Außendienst durchgeführt werden. Während der Innendienst überwiegend durch organisatorische und verwaltende Aufgaben geprägt ist, tritt der Fachwirt für Versicherungen und Finanzen im Außendienst mit Kunden und Geschäftspartnern in Kontakt. Neben der individuellen Kundenberatung widmet er sich im Außendienst auch der Akquise von Neukunden. Ein freundliches, gepflegtes und selbstsicheres Auftreten sollte daher ebenso selbstverständlich sein wie eine eigenverantwortliche und selbstständige Arbeitsweise. Zusätzlich sollte man über eine gute Ausdrucksweise und ein hohes Maß an Überzeugungskraft verfügen, um den Kunden die Vorteile der jeweiligen Versicherungs- und Finanzprodukte näher zubringen. Der persönliche Kundenkontakt erfordert zudem auch Engagement. Da die Bedürfnisse des Kunden im Vordergrund stehen, gestalten sich die Arbeitszeiten flexibel.
Das Aufgabengebiet des Versicherungsfachwirts im Überblick:
Versicherungs- und finanzspezifische Aufgaben
- Selbstständige Leitung von Geschäftsstellen und Versicherungsdirektionen
- Fachspezifische Schulungen für Außendienstmitarbeiter organisieren
- Individuelle Beratung von privaten und gewerblichen Kunden
- Abschluss von Versicherungsverträgen oder Finanzierungen
- Kundenakquise im privaten und gewerblichen Bereich
- Kundenbetreuung bei Schadensfällen oder Vertragsänderungen
- Kontakte zu Geschäftspartnern pflegen (z.B. Makler oder Vermittler)
- Versicherungstarife kalkulieren
- Anlagerisiken beurteilen
- Angebote ausarbeiten
- Schadensfälle und Versicherungsleistungen bearbeiten
- Haftung und Deckung des Schadens überprüfen
- Entschädigungen berechnen
Planung, Organisation und Steuerung
- Arbeitsabläufe innerhalb des Betriebes planen und steuern
- Ermittlung des Personalbedarfes
- Markt- und Konkurrenzanalysen
- Entwicklung von neuen Versicherungs- und Finanzprodukten
- Verkauf durch Werbung fördern
- Marketingmaßnahmen entwickeln und umsetzen
Anerkennung und Ansehen
Am Ende der Weiterbildung absolvieren die Teilnehmer eine IHK-Prüfung, die sie zur Ausübung der oben genannten Tätigkeiten befähigt. Wurde die Prüfung erfolgreich abgelegt, führen die Absolventen die offizielle Berufsbezeichnung "Geprüfter Fachwirt für Versicherungen und Finanzen". Noch vor einigen Jahren lautete die Berufsbezeichnung "Geprüfter Versicherungsfachwirt". Da diese Weiterbildung allerdings durch den Finanzbereich ergänzt wurde, änderte sich auch die Berufsbezeichnung dementsprechend.
Die Weiterbildung zum Fachwirt für Versicherungen und Finanzen ist bundesweit durch das Berufsbildungsgesetz geregelt und genießt bei den Unternehmern großes Ansehen. Die Option sich per Fernstudium weiterzubilden, ist besonders interessant für all diejenigen, die diese Zusatzqualifikation berufsbegleitend erzielen möchten.
Holger Keck, Leiter der Verbindungsstelle des Berufsbildungswerkes der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (regionales BWV), rät Arbeitnehmern eine Weiterbildung zum Versicherungsfachwirt zu absolvieren:
Durch die Fortbildung zum Versicherungsfachwirt erhalten die Teilnehmer eine bedarfsgerechte Ausbildung, die sich an den Anforderungen der Versicherungs- und Finanzbranche orientiert. Als qualifizierte Fachkraft stehen den Absolventen verschiedene Karriereperspektiven zur Auswahl (siehe Berufsaussichten, Perspektiven und Aufstiegsmöglichkeiten). Vor allem die eigenverantwortliche und selbstständige Arbeitsweise der Versicherungsfachwirte wird von den Unternehmern überaus geschätzt.
Des Weiteren wird auch die Bereitschaft einer nebenberuflichen Weiterbildung positiv gewertet. Denn vor allem wenn die Absolventen neben ihrer regulären Berufstätigkeit noch eine Fortbildung zum Fachwirt für Versicherungen und Finanzen beginnen, deutet dies auf ein hohes Maß an Engagement hin. Zusätzlich zeigen die Bewerber durch dieses Interesse auch, dass sie bereit sind, Arbeit und Engagement in ihren beruflichen Werdegang zu investieren. Sie beweisen, dass sie Mehrarbeit nicht scheuen, um ihr Ziel auch zu erreichen. Dementsprechend motiviert und bestens vorbereitet, werden die Absolventen der Weiterbildung zum Versicherungsfachwirt auch an ihre alten und neuen Aufgaben im Unternehmen herangehen.
Da die Weiterbildung zum Versicherungsfachwirt auf die Anforderungen der nationalen Versicherungs- und Finanzwirtschaft ausgerichtet ist, empfiehlt es sich weitere Seminare und Kurse zu besuchen, die auf die Ausübung dieser Tätigkeit im internationalen Bereich vorbereiten. Es ist ratsam, bei der Bewerbung im Ausland auf die korrekte Berufsbezeichnung zu achten. Die englische Übersetzung lautet "Certified Insurance and Finance Specialist" und nicht etwa "Bachelor of Insurance Management". Im Zweifelsfall sollte man die deutsche Berufsbezeichnung angeben und eine umfangreiche Beschreibung der Kompetenzen beilegen. Denn der Bachelor ist zwar laut DQR gleichwertig mit dem Fachwirt Abschluss und beide sind Niveau 6 zugeordnet, sie sind jedoch nicht miteinander austauschbar.
Berufsaussichten, Perspektiven und Aufstiegsmöglichkeiten
Die Weiterbildung zum Versicherungsfachwirt sorgt nicht nur dafür, dass Kunden von optimal ausgebildeten Fachkräften beraten werden, sondern eröffnet den Absolventen auch ideale Aufstiegsmöglichkeiten in der Versicherungs- und Finanzwirtschaft. Vor allem für Interessenten, die bereits im Versicherungs- oder Finanzbereich tätig sind, stellt diese Fortbildung oftmals den nächsten Schritt auf der Karriereleiter nach oben dar. Durch die Weiterbildung zum Versicherungsfachwirt gelingt den Absolventen auch ohne Hochschulstudium der Einstieg in die mittlere Führungsebene. Diese Aufgabe ist nicht nur mit einer verantwortungsvollen und selbstständigen Arbeitsweise verbunden, sondern wird in der Regel auch mit einem höheren Gehalt belohnt.
Dietmar Bläsing, seines Zeichens Versicherungsfachwirt und einer der dienstältesten Vertriebsvorstände der Versicherungsbranche, hält sehr viel von einer Weiterbildung zum Versicherungsfachwirt:
Für viele Absolventen stellt die Weiterbildung zum Versicherungsfachwirt nur den ersten, großen Schritt nach vorne dar, was bessere Gehaltsaussichten und eine höhere Position im Unternehmen angeht. Wer sich nach der Fortbildung weiter qualifizieren möchte, der kann entweder verschiedene Seminare besuchen und sich auf einen bestimmten Bereich spezialisieren oder ein Hochschulstudium absolvieren. Hier wäre zum Beispiel ein Bachelorstudiengang im Bereich Versicherungsmanagement denkbar. Je nach Studiengang ist es sogar möglich, einige Inhalte der Weiterbildung zum Versicherungsfachwirt im Studium anrechnen zu lassen. Dadurch erhalten die Fachwirte einen optimalen Studienstart und können die Studienzeit unter Umständen sogar verkürzen.
Auch wenn kein Hochschulstudium angestrebt wird, erhöhen regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen im Versicherungs- und Finanzbereich die Aufstiegschancen. Versicherungsfachwirt sind Experten in ihren Bereichen. Sie können mit Geld und Zahlen kompetent umgehen und private und gewerbliche Kunden optimal beraten.
Neben dem Hochschulstudium stehen den Absolventen noch weitere Aufstiegsmöglichkeiten offen. Einer davon könnte zum Beispiel der Weg in die Selbstständigkeit sein – als Versicherungsmakler, Leiter einer Versicherungsagentur oder Finanzberater. Die Weiterbildung zum Versicherungsfachwirt richtet sich durch die praxisorientierten Lerneinheiten auch an Existenzgründer. Die Absolventen werden optimal auf das selbstständige und eigenverantwortliche Arbeiten vorbereitet und erlangen durch die Weiterbildung zum Versicherungsfachwirt alle notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse, die für eine erfolgreiche Existenzgründung benötigt werden.