Die Weiterbildung zum Fachwirt für Alten- und Krankenpflege
Die Weiterbildung zum Fachwirt für Alten- und Krankenpflege ist eine lohnende Option für jede ausgebildete Fachkraft im Gesundheits- und Pflegebereich. Nach 1,5 bis 2 Jahren Fernstudium ist es geschafft und der Grundstein für die Karriere in einer Zukunftsbranche gelegt.
Anbieter von Lehrgängen in der Pflegebranche
Bei folgenden Instituten können Sie eine passende Weiterbildung absolvieren.
Die Weiterbildung im Überblick
Weiterbildung zum Fachwirt für Alten- und Krankenpflege | |
---|---|
Voraussetzungen |
|
Beginn | Viele Lehrgänge beginnen im Frühjahr und Herbst. Manchmal ist auch ein laufender Einstieg möglich. |
Dauer | Um die 600 Unterrichtsstunden, 18-24 Monate berufsbegleitend |
Mögliche Lehrgangsinhalte |
|
Abschluss | Fachwirt Alten- und Krankenpflege (IHK) |
IHK-Prüfungsvoraussetzungen (wenn IHK-Abschluss) |
|
Präsenzphasen und -orte | Je nach Anbieter unterschiedlich. Die Lehrgänge sind meist modular aufgebaut, mit wenigen bis regelmäßigen Präsenzterminen vor Ort. |
Kosten | 2500-4500 € |
Förderungsmöglichkeiten |
|
Mögliche Tätigkeitsfelder und Branchen | im Sozialwesen:
im Gesundheitswesen
in der Politik und in gesellschaftlichen Institutionen
|
Tipps |
|
Die Fortbildung zum Fachwirt für Alten- und Krankenpflege ist eine staatlich anerkannte berufliche Weiterbildung nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG). Die Abschlussprüfung erfolgt vor einer Industrie- und Handelskammer. Ziel ist es, Fachkräften der Gesundheits- und Pflegebranche kaufmännische Kompetenzen zu vermitteln. Diese befähigen sie, Leitungsaufgaben in unterschiedlichen Abteilungen und Einrichtungen der Alten- und Krankenpflege wahrzunehmen.
Welche Inhalte werden vermittelt?
Thematisch gliedert sich die Aufstiegsfortbildung in grundlegendes kaufmännisches Wissen sowie spezielle branchenspezifische und rechtliche Schwerpunkte. So geht es unter anderem um:
- Grundlagen der Volks- und Betriebswirtschaft
- Betriebliche Organisation und Unternehmensführung (u.a. Projektorganisation, Managementtechniken, Controlling, Wertanalyse, Statistik
- Personalwirtschaft
- Finanzierung, Steuern, Jahresabschluss
- Kosten- und Leistungsrechnungen
- Grundlagen der Datenverarbeitung
- Spezielle Aufbau- und Ablauforganisation in der Alten- und Krankenpflege (u.a. Organisation der Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern, Budgetierung, Finanzierung und Abrechnung mit Sozialversicherungsträgern, technische Anlagen in der Alten- und Krankenpflege
- Qualitätsmanagement
- Märkte und Marketing, Organisationsstrukturen und Unternehmensformen in der ambulanten und stationären Alten- und Krankenpflege
- Rechtliche Aspekte in der Alten- und Krankenpflege (u.a. Arbeitsrecht, Wettbewerbsrecht, Haftungsrecht)
- Pflegeversicherungsgesetz
An wen richtet sich der Lehrgang zum Fachwirt?
Infrage kommen für diese Aufstiegsfortbildung Pflegekräfte, die ihre Tätigkeit gerne in den organisatorischen und administrativen Bereich verlagern möchten und eine leitende Funktion anstreben. Ebenso eignet sie sich für Angestellte in der Verwaltung von Kranken- und Pflegeeinrichtungen, die ihre Position sowie ihre Gehalts- und Berufsaussichten verbessern möchten.
Wer den Lehrgang mit einer IHK-Prüfung abschließen will, muss spätestens dann die Anforderungen der IHK erfüllen. Zugelassen wird zum Beispiel, wer eine abgeschlossene Ausbildung in einem kaufmännischen, verwaltenden oder pflegerischen Beruf mit einer anschließenden Berufspraxis innerhalb der Branche von mindestens 2 Jahren vorweisen kann.
Je nach Anbieter sind die Zugangsvoraussetzungen unterschiedlich hoch und verschieden klar definiert. Wichtig ist einschlägige Berufserfahrung, manche erachten auch eine abgeschlossene Leitungsqualifizierung als "sinnvoll".
Interessenten für eine Weiterbildung zum Fachwirt für Alten-und Krankenpflege sollten auf jeden Fall folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Physische und psychische Belastbarkeit, ein gutes Zeitmanagement und Durchhaltevermögen: Eine berufsbegleitende Weiterbildung bedeutet einen nicht zu unterschätzenden Lernaufwand nach Feierabend und am Wochenende – und das über einen Zeitraum von 1,5 bis 2 Jahren! Hinzu kommen die Fahrten zum Institut und zu den Präsenzveranstaltungen im Falle eines Fernstudiums.
- Zahlenverständnis, eine Affinität zur Mathematik und Computerkenntnisse sind nötig, um den Lehrgang erfolgreich zu absolvieren und um in der angestrebten Fachwirttätigkeit zu bestehen.
- Ein Interesse an rechtlichen Fragestellungen: Bei den Ausbildungsinhalten ist Recht ein Schwerpunkt, im Berufsalltag die Kenntnis der relevanten Gesetze unabdingbar.
- Notwendige Soft Skills einer Führungskraft im Pflegebereich sind Einfühlungsvermögen, Teamfähigkeit, Organisationstalent, Kommunikationsstärke, Durchsetzungsvermögen und Führungsqualitäten.
Beginn, Dauer und Kosten des Lehrgangs
- Beginn und Dauer der Weiterbildung variieren je nach Bildungsinstitut.
- Die genauen Starttermine kann man beim Anbieter der Wahl erfragen, meistens sind sie im Frühjahr und im Herbst.
- Die Dauer hängt davon ab, wie viele Unterrichtsstunden vorgesehen sind und wie kompakt die Fortbildung zeitlich organisiert ist. Da die IHK-Prüfung nicht die Teilnahme an einem Lehrgang vorschreibt, sind auch die Weiterbildungen bei den einzelnen Anbietern nicht einheitlich. 18-24 Monate dauern sie im Schnitt.
- Die Kosten setzen sich zusammen aus Lehrgangsgebühren, Anmelde- und Prüfungsgebühren – die IHK-Prüfungsgebühren liegen derzeit bei 300 Euro – sowie Mittel für Arbeitsmaterialien. Mit 2.000 bis 4.500 Euro sollte man insgesamt rechnen. Hinzu kommen die Fahrtkosten zur Ausbildungsstätte. Bei Präsenzveranstaltungen an weiter entlegenen Orten fallen gegebenenfalls auch Übernachtungskosten an.
Welche Fördermöglichkeiten gibt es?
Da es sich beim Fachwirt für Alten- und Krankenpflege (IHK) um eine anerkannte Aufstiegsfortbildung handelt, gibt es auch die Möglichkeit, finanzielle Unterstützung aus öffentlichen Mitteln zu erhalten.
- Eine Fördermöglichkeit ist der Bildungsscheck NRW. Er wird für Beschäftigte in kleinen und mittleren Unternehmen gezahlt und reduziert die Prüfungs- und Lehrgangskosten um maximal 500 Euro. www.bildungsscheck.nrw.de
- Eine weitere Förderung ist die Bildungsprämie, die ebenfalls 500 Euro ausmacht. www.bildungspraemie.info
- Das Bundesministerium für Bildung und Forschung vergibt Weiterbildungsstipendien. Infos unter: www.sbb-stipendien.de
- Eine Möglichkeit der Finanzierung ist das Meister-BAföG. Es beinhaltet einen Zuschuss von rund 30 Prozent zu den Lehrgangskosten sowie ein zinsloses Darlehen. Beantragen können es nicht nur angehende Meister, sondern eben auch Teilnehmer von Fachwirt-Weiterbildungen: www.meister-bafoeg.info
Die Weiterbildung zum Fachwirt für Alten- und Krankenpflege wird berufsbegleitend angeboten. Zum Einen gibt es Fernlehrgänge, bei denen man weitgehend alleine zu Hause lernt. Doch auch sie beinhalten Präsenzphasen, meist in Form von regelmäßig stattfindenden, mehrtägigen Blockseminaren. Bei anderen Bildungsanbietern findet der Unterricht in der Woche abends und manchmal auch am Wochenende statt.
Ein Überblick über Anbieter, Unterrichts- und Präsenzphasen:
Präsenzphasen und -orte während des (Fern-) Studiums | ||
---|---|---|
Anbieter | Präsenzphasen | Ort |
BBC Business Bildungscenter | 1x Monat, Block von 16 Unterrichtsstunden an 2 Tagen | Essen |
ORGAKOM Führungsakademie | 2-4 tägige Seminare, 4x im Jahr | Waldbronn |
Fachakademie für Pflegemanagement | 2-Tage-Block, monatlich | Düsseldorf, Bonn |
TÜV Rheinland Akademie | 1 Abend die Woche, jeder zweite Samstag vormittag | Aachen, Düsseldorf, Köln, Krefeld, Lauchhammer |
Bildungsinstitut Münster | 1 Abend die Woche, jeder zweite Samstag | Münster |
Welche Vorteile bietet das Fernstudium?
Für welche Weiterbildungsform man sich entscheidet, hängt unter anderem vom Wohnort ab. Also davon, ob es überhaupt einen Anbieter in der Nähe gibt. Auch die beruflichen und privaten Umstände – wie etwa Arbeitszeiten im Betrieb oder die Familie – müssen berücksichtigt werden.
Ganz allgemein bietet ein Fernstudium den Vorteil, dass man sich seine Zeit freier einteilen kann. Man ist weniger an Termine gebunden und die Gefahr, bei Krankheit etwas zu verpassen, ist deshalb etwas reduziert. Gleichzeitig ist der Zeitaufwand für die Anfahrt zur Ausbildungsstätte verglichen mit Vor-Ort-Lehrgängen deutlich geringer.
Bei einem Fernstudium erfordert das selbstständige Lernen zu Hause zwar ein gewisses Maß an Selbstdisziplin. Doch die Lehrgangsmaterialien der Anbieter sind in der Regel so verständlich und effektiv gestaltet, dass sie die Arbeit sehr erleichtern. Mittlerweile gibt es auch I-Pad-Versionen. Bei den Präsenzphasen hat der Teilnehmer dann die Möglichkeit, Unklarheiten zu beseitigen.
Ob zu Hause oder in einer wohnortnahen Akademie, ob 2 Mal die Woche oder 4 Mal im Jahr am Block – der Lernaufwand und die Inhalte sind auf jeden Fall ähnlich. Denn am Ende steht dieselbe Prüfung – und mit dem Titel Fachwirt für Alten- und Krankenpflege in der Tasche folgt der Anfang einer aussichtsreichen Karriere.